Blogeintrag 13. November 2023
5 Monate sind seit unserem letzten Blogeintrag vergangen
und nun heißt es endlich wieder einmal ein Lebenszeichen zu geben.
3 Monate hat es gedauert bis wir uns aus Österreich losreißen konnten. Viel Arbeit für Wilfried…..
Eine neue Küchenarbeitsplatte macht das Kochen nun zur puren Freude.
3 Schwerlastauszüge in der Garage sollen das Leben in Zukunft enorm erleichtern und mehr Überblick verschaffen.
Die neue Dieselheizung, der elektrische Warmwasserboiler, das verbesserte Abwassersystem durch den Einbau der „grünen Mamba“ statt Spielzeugabflusssystemen, wie sie in Campern eingebaut werden, all das brauchte Zeit. Wir habe sie uns genommen und die Frage: „Wann fahrt ihr denn wieder los?“ Konnten und wollten wir nicht beantworten.
Aber auch das Sozialleben ist nicht zu kurz gekommen
Türkisches Frühstück mit unseren lieben Freunden und Haussittern Michaela und Manfred.
Besuch von unseren Freunden, die auf der Durchreise nach Bulgarien bei uns ein paar Tage Halt machen.
Dann noch schnell ein paar t-Shirts genäht.
Kaum vorzustellen, dass es auch wieder einmal Winter wird nach diesem unvorstellbaren Sommer mit 2 gigantischen Hitzewellen und dem durchsetzten Juni.
Aber dann hieß es endlich am 28. August 2023: Abfahrt!
Zuerst nach Kärnten. Endlich schwimmen in den sagenhaften Kärntner Seen. Darauf hatte ich mich schon den ganzen Sommer gefreut.
Wilfrieds Brüder und Freunde besuchen und noch einmal das schöne Land Österreich genießen bevor es über die Grenze in den Süden geht.
Unser Navi schickt uns kreuz und quer durch das slowenische Bergland und in Italien nehmen wir mit einem Parkplatz in der Stadt Görz die kostenlose Parkmöglichkeit in Anspruch. Der Grenzposten zwischen den Stadtteilen von Slowenien (Nova Gorica) und Italien (Görz) ist mittlerweile abgebaut.
Ab dann hieß es – sehr zu Wilfrieds Leidwesen – nur mehr auf Campingplätzen zu nächtigen. Wir entschieden uns ins Hinterland zu schauen und entdeckten in Sinac einen schönen Platz auf einer Wiese.
Durch ganz Kroatien und Montenegro fuhren wir so rasch wie möglich durch. Besonders durch die touristischen Gebiete zwischen Brela und Dubrovnik hieß es: Augen zu und durch. Nur Wilfried musste seine offen halten, zumindest bis zum Straßenrand.
Vom 20.-25. 9. waren wir in Montenegro.
Es dauerte noch bis zum 25. September, bis wir bei unserem Freund Mario in Ledh in Albanien ankamen.
Aber welch ein trauriger Zeitpunkt. Mario‘s Bar war zum Tode – also zum Abbau – verurteilt, weil es plötzlich hieß, das Land gehört ihm nicht. Sein eigener Cousin hatte ihn um das Erbe seiner Mutter betrogen.
Die in 5 Jahren mit eigener Kraft und nur aus Naturmaterialien gebaute Bar musste verschwinden. Wir halfen Mario so gut es ging körperlich aber auch emotional durch diese Hölle zu gehen. Mario ist traurig, enttäuscht aber trotzdem voll Hoffnung seine Bar in der Nähe der alten noch schöner und auf eigenem Grund und Boden wieder aufzubauen.
Eine Crowdfunding Seite (https://youtu.be/fbEwDoyKm08?si=1KviV9fX4rLvUOx2 )
von Deutschland aus organisiert hat bisher erst wenige Einträge gebracht. Aber jeder Euro hilft und wir wünschen Mario das Allerbeste für seine Zukunft und seine Familie.
Tatkräftig halfen auch einige von Marios Gästen und Freunden mit und wir wurden eine ganze Gruppe von Unterstützern.
Einen Teil der Bar schenkte Mario seinem Freund und Cousin Sev, der in den Bergen (ca. 75 km entfernt) sein Elternhaus renoviert und zu einem Park4night Platz machen möchte.
Emotional wurde es immer anstrengender den Abbau zu begleiten und es war kein Wunder, dass ich krank wurde.
Es dauerte eine ganze Woche bis ich wieder so weit bei Kräften war und wir in den Süden von Albanien weiterreisen konnten, wo wir uns mit den anderen Helfern wieder trafen. Dort erwischte dann Wilfried eine böse Grippe. 3 Tage Fieber schwächten ihn, aber langsam holte er sich seine Kräfte zurück.
Mit 6 anderen Wohnmobilen und Sevis Auto standen wir einige Tage in Lukove auf einem aufgelassenen Campingplatz.
Das Meer war nicht mehr einladend.
Auch unser flexibler Garten brauchte Erholung, aber eine Kuh ließ sich einen der vielen Chillis schmecken.
Zum Glück konnte Wilfried den Rest retten.
Am Freitag, den 3. November überquerten wir die Grenze von Albanien nach Griechenland. Regen bei der Fahrt und in der Nacht ließen uns rasch weiter ziehen, denn auch der Strand war nicht einladend. Die Wellen hatten alles aufgewühlt.
Unser nächstes Ziel in Karperó bei den „Freiwilligen“ Adonis, Haris und Sophia, so wie Theo war wieder sehr herzerwärmend. Das Wetter wunderbar und die Landschaft atemberaubend schön.
Unser nächstes Ziel war die Iveco Werkstatt in Drepano.
Drei Generationen unter einem Dach: Ioannis, der die Firma gegründet hat (66 Jahre alt), sein ältester Sohn Giorgious mit seiner Frau Maria und den beiden Söhnen Ioannis (8 Jahre) und Panagiotis (2,5 Jahre) 2 Brüdern, die beide studiert haben und 30 Angestellten, die wir natürlich nicht alle kennengelernt hatten. Giorgios empfing uns herzlich und fragte um ein Porträt seiner beiden Söhne. Diesen Wunsch erfüllte ihm Wilfried gerne. Nach 6 Monaten wieder zeichnen! Er war ein bisschen nervös, aber Ioannis war so entzückend, er plauderte in einem Mix aus Griechisch und Englisch unentwegt vor sich hin. Sein Vater oder Bill, ein Angestellter übersetzten für uns. Und so erfuhren wir von seinem Gitarrenlernen, seiner Liebe zu Dinosauriern und zum Ringen. Vieles musste unübersetzt bleiben, denn die Übersetzer kamen bei seinem Redefluss gar nicht nach.
Den kleinen Panagiotis zeichnete Wilfried von einem Foto.
Die Bilder wurden bei der Geburtstagsfeier des erst 21 jährigen Kostas,des jüngsten Sohnes von Ioannis Senior, zu der wir ebenso eingeladen waren, überreicht.
Am Samstag, den 11.11.2023 rissen wir uns los und wollten in Thessaloniki im Campershop eine Waschmaschine mit Schleuderfunktion kaufen. Leider hatten sie keine Waschmaschinen zum Verkauf. Wir hätten dort gegen Gebühr Wäsche waschen können, zum Kauf gab es nix.
Ich wollte schon lange ein besseres System zum Aufbewahren kleiner Dinge an der Innenseite der Tür und bei IKEA wurde ich fündig.
Wieder einmal versuchte jemand in unser Auto einzusteigen, und das obwohl wir im Auto waren. Es hatte verdächtig am Auto gewackelt und als wir uns bemerkbar machten, verschwanden sie. Am nächsten Morgen entdeckte Wilfried dann, dass das Fahrerschloss kaputt war.
Jetzt kann man es nur mehr von innen öffnen und schließen. Ärgerlich.
So sind wir am Sonntag noch weiter gefahren, raus aus Thessaloniki und an einen ruhigen Strand. Nahe der türkischen Grenze genießen wir nun einen sonnigen, ruhigen Tag mit dem Plätschern der Wellen.