Wir sitzen in der Weston Library in Oxford
um die letzten Updates auf dem Blog zu laden, die schon vor einiger Zeit verfasst, aber noch nicht online gestellt werden konnten, da schon wieder das Internet zu langsam oder gar nicht verfügbar ist.
Nun haben wir in der kühlen und kalt wirkenden Aula der Bibliothek einen gratis Internet Zugang.
Was wir bisher von Oxford gesehen haben, hat uns eher enttäuscht. Die Stadt kann sich nicht entscheiden ob sie ihre historischen Gebäude in den Mittelpunkt rückt oder ganz modern sein will. Das Moderne wirkt auf uns eher kahl und unpassend.
Vielleicht sind wir auch von Cambridge verwöhnt, diese Stadt lebt von ihrem Gesamteindruck als historische Stadt.
Ganz lieb wurden wir aber im Red Lion pub in Old Marston, aufgenommen, wo wir nun 2 Tage mit Fredi stehen dürfen.
Old Marston, quasi ein Vorort von Oxford, liegt eine halbe Stunde zu Fuß von Oxford entfernt. Gut, dass wir uns entschlossen haben, den „Scenic Way“ durch die Parks zu nehmen, der uns bei strahlendem Wetter direkt in die Stadt führte.
Es herrscht Kaiserwetter. Unvorstellbar, wie wir vor ein paar Tagen noch gefroren haben. Die Oxforder wirken auf uns gelassener als die Leute in Cambridge. Dort ist uns gleich aufgefallen, wie ernst sie uns auf den Straßen begegneten. Viele hastige Fußgänger, Läufer und Radfahrer konnten wir beobachten bei ihrem getriebenen und hastigen Eilen. Vielleicht war aber auch das Wetter schuld vor dem sie davonrennen wollten. Wind und Regen haben uns in Cambridge begleitet, strahlender Sonnenschein und „Griechenlandwetter“, wie es eine Spaziergängerin nannte erwärmten die Gemüter der Oxforder ebenso wie die Unmengen an Touristen.
Wir ließen uns vom Touristenstrom und von den Studenten mit treiben und landeten im gedeckten Markt von Oxford. Am griechischen Souvlaki Stand unterhielten wir uns mit dem Inhaber, der sein Geschäft großartig versteht. Mit viel Charme und Engagement, aber auch Empathie ging er auf unser Projekt Face Europe ein. Gerne wäre er Modell gesessen, aber bei einer Arbeitszeit von 7 Wochentagen bleibt ihm dafür keine Zeit. Er versprach an alle Standbesitzer eine Information von Face Europe weiter zu leiten. Die Marktleute stehen unter einem enormen Zeitdruck. Dass er trotzdem so fröhlich war, hat uns sehr imponiert und gezeigt, wie gerne er seinen Beruf ausübt. Schade, dass Wilfried ihn nicht malen konnte.
Dafür fanden wir zwei liebenswürdige Künstlerinnen, die in der Quäkerkirche eine Ausstellung hatten und sich bereit erklärten Modell für Face Europe zu sein. Wir freuen uns auf Montag und Mittwoch auf Michele und Karima.
Ob es schon die beiden letzten Modelle für dieses Mal in UK sind?
Wer noch mit machen möchte, möge sich bitte so rasch wie möglich melden!
Wir sind jetzt an der Themse im Wald von Cumnor, es ist still und wir hoffen auf eine ruhige Nacht.
Der Spaziergang entlang der Themse bis zum Farmoor Reservoir war sehr entspannend. Die andere Seite des Flusses ist gesäumt von fixen Mobilheimen, davor zeugen Motorboote von nicht ganz armen Engländern, die dort ihre Freizeit verbringen oder fix wohnen. Das können wir nur erahnen, denn den Fluss können wir hier nicht überqueren. Die Fähre gibt es hier nur theoretisch und auch das Fährhaus auf der anderen Uferseite heißt wohl nur so.