Blogeintrag 3.10.2020
Rosolina bot das erste Mal eine heizungsfreie Nacht.
Die Weiterfahrt über die Bundesstraße S309 und E45 war alles Andere als lustig. An Ravenna vorbei ging es ewig über Brücken und durch Tunnels auf einer total schmalen 2 spurigen Autostraße dahin. Dauernd donnerten die schweren LKWs an uns vorbei. Die Dehnungsfugen der Brücken waren für unseren armen Big Fredi eine Qual: 20 cm breit und holprig. Gefühlte 2 km Brücke nach 500 m Autostraße, dann wieder Brücke und so ging es dahin. Wilfrieds Nervenkostüm wurde immer dünner. In Bagno do Romagna dann eine Baustelle, schlecht angeschrieben. Wir – froh, der Autobahn entkommen zu sein – suchen uns auf der Bundesstraße einen Weg Richtung Arezzo. Aber auch diese Straße gesperrt. Baustelle. Keine Alternative. Also nach einer Stunde im Kreis fahren mussten wir doch wieder zurück auf die Holperstraße. So ging das bis Sansepolcro. Erst dort Erleichterung und halbwegs angenehme Straßenverhältnisse.
Wozu Raserei führt sehen wir dann, als uns die Polizei an einem Motorradunfall vorbeileitet.
In Manciano finden wir einen Ünernachrungsplatz neben dem Friedhof. Es ist ruhig dort und sogar beleuchtet in der Nacht. Eine warme angenehme Vollmondnacht.
Dringendes Wäsche waschen führt uns dann zu einer Münzwäscherei.
Es ist ja mittlerweile der Oktober ins Land gezogen. Unsere Unterlagen (Straßenkarten und Fremdenführer) sind sehr dürftig. Der Maßstab 1:1.000.000 bringt nur eine grobe Übersicht. Und immer in den Google Maps herumstöbern ist auch aufwändig. Ich möchte immer gerne beim Fahren wissen, wo wir uns befinden. Da fehlen mir die Straßennummern auf den Karten. Ohne Navi wären wir ganz aufgeschmissen, was sich besonders bei Baustellen zeigt. Da kennt sich dann zwar selbst das Navi nicht mehr aus. Aber immerhin finden wir dann irgendwie wieder aus dem Chaos hinaus.
Die Vegetation ändert sich auch. In den Gärten sieht man noch Tomaten aber auch Wintergemüse wie Kürbisse, Mandarinen, Granatäpfel und Kohlpflanzen.
Jetzt haben wir gerade die Nacht in Sinalunga neben dem Bahnhof verbracht, was eigentlich sehr ruhig war. Erst am frühen Morgen grollte der Himmel und es gewitterte heftig für sicher eine Stunde. Bei 20 Grad im Außenbereich und 23 Grad im Auto lässt es sich gut leben. Wir sind auch außerhalb der Überschwemmungen, die es heute in Frankreich und Norditalien gegeben hat. Glück gehabt.
Außer Duschen, Haare waschen, und Kochen und Rumfaulenzen war heute nix zu tun.
Wir haben die Entscheidung für den Winter getroffen: wir bleiben in Italien. Griechenland muss warten. Corona.