Blogeintrag 31.10.2019
Von unserem letzten Stellplatz ging es bei etwas Sonnenschein weiter Richtung Südwesten mit dem Ziel Pontevedra
Wilfried, der fasziniert ist, dass es in einer Stadt – zumindestens im Zentrum – keine Autos und keine Verkehrszeichen geben soll, ist vom Verkehr, der in den Außenbezirken herrscht, gleich einmal voll enttäuscht und wir verlassen Pontevedra so schnell wie möglich.
Auf der Halbinsel Morazo stehen wir dann in der Nacht (es war schon ziemlich dämmrig als wir ankamen) bei strömendem Regen an einem kleinen See und es schüttet unaufhörlich. Schade, es wäre eine wunderschöne Gegend zum Wandern gewesen. Picknickplätze geben Zeugnis davon, dass der Platz bei besserem Wetter gut besucht wird.
Nach der Grenzstadt Tui befinden wir uns ganz unspektakulär in Portugal. Nur ein kleines Schild am Straßenrand und schon sind wir in einem anderen Land. Ist das nicht großartig, kein Schlagbaum, keine Zollformalitäten und keine unfreundlichen Zöllner, die einen betrachten, als wäre man ein Verbrecher.
Außer den plötzlich vermehrt auftretenden Müllhalden und Plastikgetränkeflaschen und Dosen am Wegesrand kein großer Unterschied zwischen Spanien und Portugal.
Wir ziehen also weiter. Kurz vor Braga erscheint plötzlich ein Intermarché mit günstiger Tankstelle, die wir gleich nützen. Und dann gibt es auch noch die üblichen Münzwaschautomaten, auf die wir schon gewartet haben. 18 kg Wäsche sind 2 Stunden später gewaschen, getrocknet und sind wieder in unserem herrlichen Gewandabteil verstaut.
Die Zeit des Wartens auf die Wäsche wurde durch das Essen und den Anruf von meinem Enkerl Kilian aus der Heimat versüßt.
In Póvos de Lanhoso lockt ein Stellplatz mit Stromanschluss obwohl er von der Stadt Braga noch 30 km ins Landesinnere weg ist. Die Sonne hat unsere Batterien wenig geladen in den letzten Tagen und für die kommenden 9 Tage schaut es mit dem Wetter ziemlich bescheiden aus. Regen, Regen,Regen. Zum Glück ist es nicht kalt und gestern Abend ging ich bei 20 Grad mit kurzen Ärmeln noch eine Runde in die Stadt.
Die Anlage für Wohnmobile ist ausgezeichnet. In der Früh fanden wir sogar noch einen funktionierenden GRATIS Stromanschluss und seit gestern Abend nützen wir schon das gratis WLAN. Es nieselt nur mehr und die Solaranlage liefert mickrig Strom. Braucht sie aber ohnehin nicht, denn für uns kommt der Strom heute aus der Steckdose.
Wilfried legt einen Tag am PC ein und ich schau mir die Stadt näher an.
Sämtliche Batterien für Kameras, Computer und Scheinwerfer werden wieder aufgeladen, damit für die nächste Face Europe Sitzung wieder alles bereit ist.
Heute hatten wir eine schöne Bekanntschaft mit Nancy und ihren Kindern gemacht. Sie sind im Süden Frankreichs zuhause, Nancy spricht sehr gut Englisch und auf der Heimreise werden wir sie hoffentlich besuchen können und Face Europe dort stationieren.
Von Tui aus ging ich 2010 mit unseren dt./span. Freunden Renate, Eike & Thomas den Pilgerweg nach Santiago + weiter nach Fisterre + Mugia. Oft sehr feucht!
Mit dem Brachiokatholen Eike musste ich mich immer streiten, dass mein vollkommener Ablass, den ich im hl. Jahr 1999 erworben hatte (mit dem Rad von Strassburg aus bis Santiago), sehr wohl auch in die Zukunft wirkt + ich bis an mein Lebensende sündenfrei bin (fühle mich auch so!). 😄🥁😍