Portugal, lass dich anschauen!

Blogeintrag 4. 3. 2019

Wir sind in Portugal.

Vom Rio Tinto in Niebla aus traten wir die Reise gemeinsam mit Dieter und Petra nach Aracena an. Dort erwarteten wir Die Höhlen der Wunder: „Grutas de las Maravillas“ zu sehen und es lockte auch noch das Schinkenmuseum. 

Nach ein paar Minuten fiel uns allerdings auf, dass es eigenartig nach Benzin roch. Zuerst glaubten wir der Geruch käme von draußen, dann von einem Stück Küchenrolle aus dem Mistkübel, mit dem der Ölmessstab abgewischt worden war. Bei einer roten Ampel stieg ich rasch aus und schrie: Alarm, bei uns sprudelt der Diesel auf die Straße. Ich informierte rasch Petra im Auto vor uns, die auch noch bei rot an der Ampel standen und gleich nach der Ampel stellte Wilfried Big Fredi ab und die Männer suchten die Ursache des Dieselsprudels.

Es war eine kaputte Dichtung am Dieselfilter, die dafür verantwortlich war. Während Wilfried gemeinsam mit Dieter eine behelfsmäßige Reparatur durchführte, lief ich 300 Meter retour zu einer Werkstätte und erbettelte mir eine Dichtung, die annähernd passen wird. Da das Provisorium so gute Dienste leistete, wurde meine Dichtung auf Lager genommen und für das nächste Mal aufgehoben. 

Ohne weitere Pannen, vorbei an Tagabbauminen des Rio Tinto erreichten wir Aracena. 

Diese Stadt ist ganz anders als alle anderen spanischen Orte, die wir bis dahin kennen gelernt hatten. Absolut sauber, kein Müll auf der Straße oder neben den Mülleimern, so wie sonst überall.

Ein Freilichtmuseum mit tollen Skulpturen durchzieht das Stadtbild.

Wir ließen die Grotte aus Kostengründen und weil wir schon zu viele Grotten in unseren Leben gesehen hatten, einfach aus und schlenderten durch die Stadt, bis das Schinkenmuseum nach der Siesta wieder öffnete. Hier erfuhren wir für einen kleinen Beitrag von 3 € pro Person alles über den Jarmon. Der echte iberische Schinken – von mit Eicheln gefütterten Schweinen – ist sogar gesund und sein Fett angeblich cholesterinsenkend.

Die wertvollsten Schinken stammen von reinrassigen iberischen Schweinen, die 100% von Eicheln leben. Dann gibt es noch Mischformen der Ernährung und Züchtung. Die Zubereitung und Lagerung dauert 2 Jahre und ist eine wahre Kunst. 

Dieter und Petra verabschiedeten sich am nächsten Morgen (es war Feiertag in Andalusien) und brachen Richtung Portugal auf. 

Wir wollten noch nach spanischen Modellen Ausschau halten und blieben noch in Aracena. 

Wilfried rückte mit Zeichenblock und Stiften aus und wollte zeichnen. 

Da entdeckten wir eine „lebendige Skulptur“. Es war eine nachgebildete Gestalt des Schweinehirten,  perfekt wie in Bronze gegossen. Manche Leute erschraken derart, wenn sie registrierten, dass die Figur lebendig war, dass sie laut aufschrieen oder zur Seite sprangen.

Wilfried zeichnete den Schweinehirten 2 Mal während ich filmte. 

 

Es waren Massen von Menschen unterwegs, aber nur wenige nahmen Notiz von Wilfried. Es waren hauptsächlich Kinder, die aufmerksam wurden. Deren Eltern waren aber zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als dass sie uns beachteten. 

Danach entschlossen wir uns dann doch recht kurzfristig, Aracena und Spanien zu verlassen und nach Portugal weiter zu ziehen. 

Die in der Landkarte grün eingezeichnete N433 führte uns auf gut ausgebauten Straßen nach Portugal. 

Kaum hatten wir die Grenze überquert, war die Natur scheinbar gerade explodiert. Plötzlich war alles grün. Die Sträucher und Bäume zeigten ihre ersten zarten grünen Blätter und die Wiesen waren satt grün oder übersät mit gelben und weißen Blüten. 

Petra hatte uns von einem Stausee geschrieben, an dem sie gestanden waren, und an dem es so schön gewesen war. Vorher hatten sie noch Wäsche gewaschen bei Intermarché während sie einkauften. Das passte für uns gerade ebenso, also peilten wir denselben Punkt an. Nur mehr 15 km entfernt davon lag dann auch der schöne Stellplatz am Stausee von Alqueva.

Und – wen sehen wir dort? Schon wieder, bzw. noch – das Auto von Dieter und Petra. Welch eine Wiedersehensfreude! Nächsten Morgen verabschiedeten wir uns dann zum letzten Mal von ihnen, denn sie müssen jetzt zügig nach Hause fahren. 

Wir blieben noch, genossen die sommerlichen Temperaturen und lernen Ines und ihre beiden Freundinnen kennen. Ines, eine Psychologiestudentin, wollte am nächsten Tag bei Face Europe dabei sein.

Aber leider, wie schon öfters, warteten wir vergeblich. Wilfried zeichnete stattdessen mich, während ich eine Socke strickte. Später erhielten wir eine Entschuldigung von Ines, aus persönlichen Gründen war ihr Kommen nicht möglich. Schade. 

Gestern, Sonntag, machten wir noch einen kleinen Spaziergang durch den angrenzenden Wald am Ufer des Stausees entlang und brachen gegen Mittag von Portugals größtem Stausee zu einem kleineren, genannt „Barragem do Pego do Altar“ auf. 

Im Gasthaus bediente uns Ines, ein äußerst hübsches junges Mädchen, das gut englisch sprach und Wilfried gerne gemalt hätte. Leider erlaubte ihr Vater es nicht. Sie müsste ihre Ferien dazu nützen, für einen Test zu lernen und zu servieren im elterlichen Betrieb.

So verging wieder ein Tag ohne Face Europe Aktion. Der Parkplatz ist sehr international und gut besucht. 

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