Blogeintrag 2. Mai 2023
Das Wochenende des Fastenbrechens waren anstrengende Tage für Nazan und so verschoben wir das Porträt auf den nächsten Donnerstag.
Die Tage bis dahin wollte ich nicht länger am Stausee verbringen und so entschlossen wir uns kurzerhand an den Strand von Dikili zu fahren.
Der Frühling ist besonders bunt.
Was für eine Überraschung: den Ort kannten wir schon von Dezember.
Neben uns ein deutscher Camper. Drinnen zu unserer Überraschung Debbie mit ihrem Sohn Jake. Es wurden intensive Tage mit tollen Gesprächen und eine neue Freundschaft bahnte sich an.
Debbie ist als alleinerziehende Mutter auf dem Weg nach Ägypten. Sie wird von allen wegen ihres Mutes bewundert.
Bevor wir uns nach 3 Tagen verabschiedeten – sie wollte eigentlich schon am Tag nach unserer Ankunft weiter fahren – heilte sie Wilfrieds Knöchel, der ihm seit seinem Sturz vor 19 Jahren permanent Schmerzen bereitet mit der Kraft Jesu durch Handauflegen. Wir sind so unermesslich dankbar für dieses Geschenk.
Das Porträt am Donnerstag, den 25. April für 21 Uhr vereinbart begann dann um 22:30 und endete um Mitternacht. Wir packten unsere Sachen und fuhren bereits das vierte Mal zum See. Mehmet, der ebenfalls Gast bei der Familie Nazans war lud uns für das Wochenende zum Bauernhof seines Bruders ein und wir durften sogar Debbie und Jake mit bringen.
Mehmet kümmerte sich rührend um Jake – er durfte sogar am Traktor sitzen und Debbie’s Problem, das plötzlich am Auto aufgetaucht war. Er organisierte seinen Freund, den Mechaniker. Der stellte die ernüchternde Diagnose, das Auto müsse abgeschleppt werden, der Motor gehört überholt. Da Mehmet total vertrauenswürdig ist und er auch seinem Freund zu 100% vertraut, ließen wir am nächsten Morgen die beiden mit dem Abschleppdienst ziehen.
Die beiden Tage (28. und 29. April) waren intensiv und mit so viel Liebe und Leidenschaft für uns vergangen.
Im Dorfgasthaus herrschte reges Treiben, und weil Mehmet mit 50% des Dorfes verwandt ist und der Rest Freunde sind, kamen viele auf einen Tee vorbei.
Samstag gab es Mittagessen bei Mehmets Mama und am Abend im Dorfgasthaus noch ein köstliches Abendessen. Das Frühstück organisierte Mehmet bei seiner Tante. Alles mundete köstlich und wir fühlten uns auch dank Mehmets Übersetzungen total wohl.
Debbie wurde nach Bergama abgeschleppt und von Mehmet und den Mechanikern ebenso aufmerksam und liebevoll betreut. Sie ist ganz überwältigt von so viel Liebe und Aufmerksamkeit. Hoffentlich wird die Reparatur für sie nicht zu teuer.
Wir fuhren am Sonntag ebenfalls weiter und landeten ein paar Kilometer nach Ören auf einem ruhigen Platz, wo wir 2 Tage blieben. In Nachbarschaft mit Semra in ihrem Wohnwagen und Hasan, dem Nachbarn, der Peter und Monika schon 2 mal auf demselben Platz gesehen und bewirtet hatte. Mit Peter und Monika teilten wir das Erlebnis der Überfahrt nach Zypern im Jänner.
Es ist schon immer wieder spannend, dieselben Plätze nach Monaten wieder anzufahren. Es sieht im Dezember ganz anders aus als im Mai und im Sommer wird es sicher wieder ganz anders sein. In Dikili zum Beispiel war es im Winter nasskalt und die Straße stand unter Wasser. Jetzt war es trocken, sonnig und voller Wiesenblumen. Sogar die Kühe machten einen Ausflug zum Strand.
Heute ging es dann über die Berge stundenlang auf und ab bis wir in Çanakkale am Rande der Stadt nun auf einem Parkplatz neben einem Picknickplatz gelandet sind.