Große Überraschung

Blogeintrag 9. Mai 2023

Dem Spaziergang am Nachmittag in Cannaçale sollte am nächsten Vormittag eine kleine Radrunde in die Stadt folgen. Allerdings begann es schon am Morgen zu regnen und das Wetter schien regnerisch zu bleiben. Also beschlossen wir ein letztes Mal den nebenan aufgebauten Wochenmarkt aufzusuchen, kauften Austernpilze und machten uns auf den Weg zum letzten Strand in der Türkei. 

Die Fähre in Cannacale war wie überall schwer zu finden. Von der anderen Seite war es wesentlich einfacher gewesen an Bord zu kommen. 

Wir waren – so wie fast überall in der Türkei – die einzigen Camper und überhaupt die einzigen Touristen. 

Der Frühling zeigt sich von seiner schönsten Seite und obwohl sich das Schauspiel des Frühlingserwachens jedes Jahr wiederholt, kommen wir aus dem Jubeln nicht heraus. 

Jetzt sieht man erst wie viele Laubbäume und Sträucher es in dem Land auch gibt. Im Winter konnte man ja nur die Nadelbäume in grün wahrnehmen. 

In Güneyli, was so viel wie „südlich“ heißt, blieben wir eine Nacht. Das Schwimmen in dem warmen Wasser lud uns durch starken Algenbefall nicht wirklich zum Schwimmen ein. 

Also ging es schweren Herzens am nächsten Morgen zur Grenze nach Griechenland. So eine harmlose und unaufgeregte Grenze hatten wir gar nicht erwartet. Wir wurden freundlich durchgewunken und eine gute Reise wurde uns zum Abschied noch mitgegeben. 

Wollten wir uns noch auf eine kleine Inseltour einlassen und die von Walter empfohlene kleine Insel vor Alexandropoli aufsuchen? Schön wäre es schon, aber wollen wir uns jetzt dafür Zeit nehmen? Vielleicht bei unserem nächsten Aufenthalt in der Nähe. 

Eine unspektakuläre Nacht kurz nach Alexandropoli bevor es weiter gehen sollte. 

Im Stadtgebiet von Komotini nahm ich Kontakt mit Minos, unserem griechischen Freund aus Patras auf um ihn nach der Stadt zu fragen, die er für sehenswert hielt und die sich in der Nähe befand. Er teilte mit mir, er und Kostas seien gerade in Komotini bei einem Bier Retreat. Wenn das kein Zufall ist! Wir freuten uns so sehr, dass uns das Schicksal nun ein Wiedersehen bereitet hatte, wo wir doch beschlossen hatten, diesmal nicht nach Patras zu fahren, sondern den kürzeren Weg (also 900 km weniger) durch Serbien zu nehmen. 

Kurzerhand wurde ein Treffen mit den beiden vereinbart. Wir durften sie bei Vollmond auf unserer „Terrasse“ in der Nähe eines Stausees bewirten. 

Ein unvergesslicher Abend und ein Trost dafür, dass wir sie nicht besucht haben erfüllte unsere Herzen. 

Ein kleiner Spaziergang bevor wir den geschichtsträchtigen Platz verließen musste aber auch noch sein. 

Wir blieben noch bis Sonntag früh auf dem einsamen Platz und setzten unsere Reise gemütlich bis zur Georgskapelle bei Lefkippos fort. Es wehte ein kräftiger Westwind. Der Platz ist ein wenig erhöht neben der Kapelle und auf beiden Seiten sieht man das Meer. 

Sonntags waren viele Einheimische hier, aber es war ruhig und entspannt. Stella und Petros – beide Lehrer in Xanthi – luden uns auf ihr gegrilltes Huhn ein. Dass Petros auch lange in einem Grillrestaurant gearbeitet hatte und in Himare in Albanien als Lehrer gearbeitet hatte, war ein schöner Zufall. 

Sein gegrilltes Huhn schmeckte vorzüglich!

Obwohl wir gar nicht hungrig waren, verputzten wir das Fleisch im Nu!

Übrig blieb nur die Pitta, unser selbst gebackenes Brot konnten wir den beiden mitgeben. 

So konnten wir uns mit Stella gut unterhalten. Ihr Englisch war flüssig und ich glaube, sie wäre interessiert gewesen bei Face Europe mitzumachen. 

Da Petros unbedingt schwimmen wollte, brachen die beiden bald wieder auf. 

Der Platz gefällt Wilfried recht gut. Jetzt geht es auch schon ein wenig turbulenter zu. Die ersten Touristen kommen schon. 

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