Die Wehmut nach Datca lässt langsam nach

Blogeintrag Montag, 16. Jänner 2023

Auch wenn Wilfried täglich mehrmals wiederholt: „aber in Datca wäre es wärmer…“,

geht die Reise trotzdem weiter in den Süden und das Wetter ist uns noch länger hold. Auch die Nächte sind noch angenehm warm und benötigen kein Heizen. 

Bei diesem Anblick muß man ins Wasser!

Am 8. Jänner waren wir dann beide in der warmen Badewanne der Kaputaş Bucht. Sogar ich Frostbeule ging schwimmen. Blauer Himmel, kein Lüftchen und trotz Sonntag waren nicht so viele Menschen dort. Die meisten jedenfalls sprachen russisch. 

Die D400, die Küstenstraße ist herrlich, meist 2-spurig ausgebaut und es gibt wenig Verkehr. Es geht – wie auf den meisten Küstenstraßen – bergauf und bergab und die Landschaft ändert sich dauernd. Waren es anfangs noch Mandarinen und Orangen, kamen dann Erdbeeren, Honig, Gemüse und schließlich noch Bananen, die am Straßenrand angeboten wurden.

Kilometerlang begleiteten unseren Weg die Bananenplantagen

Ab Fethiye säumten riesige Glashäuser die Hänge und manchmal konnte man in einem Tal meinen, es wäre das Meer, das da so glänzt. Aber nein, das Plastik spiegelt wie Wasser und breitet sich endlos über riesige Gebiete. 

Dieser Platz bot uns eine wunderbare Aussicht und herrliche Ruhe

Ein sehr schöner abgelegener Stellplatz ist erwähnenswert: Seleucia und die antiken Reste einer Stadt. Trotz beginnendem Wind waren wir gut abgesichert obwohl ein Waldbrand im Sommer den wunderschönen Pinienwald zerstört hatte und kein Windschutz mehr gegeben war.

Ein stummer Zeuge des sommerlichen Waldbrandes

Wilfried bewerkstelligt jedes Mal ganz genau, Fredi so zu platzieren, dass der Wind nicht von der Seite kommt und die Windstöße uns den Schlaf rauben. Es ist ganz schön beängstigend, wenn der Wind sich einmal dreht und die Böen von der Seite rütteln. Da fühlst du dich im Bett nicht mehr wohl. Meine Träume werden dann zu Alpträumen und wir kullern dann über die Felsen und ich wache entnervt auf. Manchmal, bei engen Straßen, bei denen der Abgrund sehr nahe auf meiner Seite ist, verfolgen mich bange Minuten oder die Szenen verfolgen mich dann in der Nacht. Von der Fahrerseite sieht das alles ja gar nicht schlimm aus und ich vertraue Wilfried auch total. Er ist immer vollkommen aufmerksam und konzentriert. Daher waren auch die langen Strecken jetzt sehr anstrengend. Wir blieben kaum wo mehrere Nächte stehen. 

Hier warten wir einige Tage auf die Fähre nach Zypern

Und so sind wir jetzt am Freitag in Taşucu angekommen, wo wir für Dienstag das Ticket für die Fähre im Büro erstanden haben. Damit haben wir den Schlechtwettereinbruch ausgestanden und hoffen morgen Nacht ohne Wind nach Zypern zu kommen. Das erste Mal haben wir „Camping on Bord“ bekommen, sodass wir eine gemütliche Überfahrt im eigenen Bett erwarten. 

Gut und günstig konnten wir in der Hafenstadt Taşucu im Restaurant „Dilek“ essen

Wie wir den Abreisetag und die Überfahrt erleben, gibt es im nächsten Bericht zu lesen. 

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