Blogeintrag 16.1.2021
Die neue Bucht Hondoq Bay war wirklich gegen den starken Nordwestwind ein besserer Schutz.
Hier bläst es zwar auch, aber die Felsen am Rand unseres Platzes halten viel Wind ab.
Einige Spaziergänge und Erkundungen führten uns in die nähere und fernere Umgebung. Dabei ist der Frühling voll ausgebrochen. Es wird von Tag zu Tag alles grüner, die Wiesen zeigen ein stetes Grün und der Bitterklee versetzt ganze Landschaften in ein zartes wogendes Gelb. Die ersten wilden Narzissen blühen,
die Mandelbäume zeigen ihre ersten zarten Blüten. Die Tomaten haben scheinbar gar nicht erst aufgehört sondern machen einfach mit dem Wachstum weiter. Es gibt schon wieder rote Tomaten auf den Stöcken, die über und über mit Früchten beladen sind.
Gestern machten wir einen Ausflug zu den Megalithen von Ggantija. Ein 3.500 Jahre vor Christus angelegtes Domizil das auf eine hohe Kultur schließen lässt und ein neolithischer Kultplatz war, älter als Stonehenge oder die ägyptischen Pyramiden und überhaupt der älteste Fund von Megalithen.
Ein sehr schönes Museum machte das Leben der Menschen in der damaligen Zeit anschaulich. Ein sehr zeitgemäßes und schönes Museum, das man sich wirklich nicht entgehen lassen sollte.
Dann hat sich gestern mein Alptraum erfüllt, den ich schon des Öfteren hatte. Man ist hinten im Auto und das Auto fährt irgendwo hin ohne sein Zutun.
Nun, dieser Alptraum wurde dann gestern Abend Wirklichkeit. Wilfried wusch gerade ab, ich trocknete ab, als es plötzlich zu rumpeln begann. Wilfried wurde auf den Sitz geschleudert, sämtliche Schubladen schlugen auf, alles bewegte sich im Inneren. Wir konnten uns nicht mehr halten. Ich riss die Tür auf und schrie: „wir fahren!“ da stürzte sich Wilfried aus dem fahrenden Auto, um es zu stoppen. Das geschah aber ohnehin wieder von selbst, denn am Ende der Fahrt und vor dem Abgrund ins Meer waren genügend Steine als Bremse und es war auch wieder eben.
Wilfried fuhr seelenruhig den Big Fredi wieder in seine Ausgangslage zurück, während meine Knie so zitterten, dass ich zu nichts fähig war.
Die Ursache für den Ausritt war eine extrem starke Windbö gewesen, die den Gang aus der Arretierung geschaukelt hatte und die Handbremse allein hielt der nächsten starken Windbö im Leerlauf nicht mehr stand.
Jetzt steht Big Fredi wieder brav und fest da. Zusätzlich gesichert mit Keilen und Steinen, reißt sich der Kerl nicht mehr so schnell los.
Wir hatten mehrfach Glück, dass absolut nichts passiert ist. Ein paar Meter weiter und mehr Schwung und wir hätten im Meer landen können. Oder unsere Nachbarn treffen, die ihr Auto etwas abseits unserer „Landebahn“ abgestellt hatten.
Untertags laufen dort auch immer Leute mit ihren Hunden herum und auch Verenas und Ingos Familie halten sich in diesem Bereich auf. Also, alles gut gegangen. Das passiert uns sicher nie mehr. In Hinkunft werden Steine und Keile untergelegt. Punkt.
Wir beschlossen den Abend indem wir unseren Hochzeitstag gemeinsam mit Peter und Geli feierten und das Erlebte Revue passieren ließen.
Heute war der Schreck vergessen und ich wanderte mit Otto und Eva an der Küste entlang bis zum Fährhafen Mgarr und zurück auf der Straße mit dem eigentlichen Ziel, eine offene Pizzeria zu finden. Es hatte kein Lokal offen, nicht einmal eine annehmbare Bar bot sich an.
Auch die Supermärkte hatten bereits geschlossen und so trudelten wir nach einigen Stunden Fußmarsch wieder „zu Hause“ ein.
Verena und ihre Familie waren schon sehr aufgeregt, denn sie hatten endlich ein Appartement für 2 Wochen gefunden. Der Lokalaugenschein mündete in den morgigen Einzug in ihr neues Quartier mit 3 Schlafzimmern, einer Wohnküche, 3 Bädern mit Wanne, 3 Balkonen und einer Waschmaschine. Wir sind als deren Gäste schon eingeladen und die Waschmaschine wird zum Dauerbrenner!
Heute Abend dann das wahrscheinlich letzte Lagerfeuer mit Ingo, denn im Apartment brauchen sie das Holz nicht mehr.
Wir werden die Insel Gozo weiter erkunden, morgen folgen wir Peter und Geli auf die Westküste.