Blogeintrag 26.11.2020
Es ist nicht zu glauben. Aus einem kurzen Abstecher ans Meer sind fast 8 Wochen geworden.
Am 3. Oktober sind wir bei Sturm und Gewitter in Principina a Mare gelandet, um ein paar Tage am Meer zu genießen. Die letzten Tage der Nachsaison bevor alle Lokale am Strand schlossen, waren so sommerlich schön und warm, dass wir entschieden zu bleiben.
Eine Parkbucht weiter wandelte sich der grässliche Asphalplatz in einen waldigen und von Pinien gesäumten Parkplatz, wo auch noch viele Wohnmobile kamen und gingen.
Nach und nach kristallisierte sich eine Truppe von 4 Campern heraus, deren Insassen sich prima verstanden. Die sogenannte „Gipsygruppe“ entstand: eine Jungfamilie Joachim und Tanja mit 15 Monate altem Sohn Leo aus München, ein Pärchen aus Berlin, Marc und Sabrina und die Alleinreisende Claudia aus Essen, die gerade ihr Sabbatjahr genießt.
Schnell war eine Koch- und Essgemeinschaft gebildet, gemeinsames Yoga und viel Zeit zum Kennenlernen ließen die Tage wie im Flug vergehen. Alle hatten nur einen kurzen Zwischenstopp geplant, aber wie magisch ließ der Ort niemanden so schnell wieder los.
Schon nach einer Woche tauchte Claudia, eine Lehrerin aus Grosseto auf und ließ sich gleich 2 Tage später porträtieren.
Sie brachte ein paar Tage später auch ihren Freund Jon, einen englischen Schriftsteller zum Porträtieren mit.
Dann tauchte Harald auf: ausgewandert im Jahr 2001 aus der Gegend von Nürnberg, Autosattler in 4. Generation und seit damals glücklich in Italien geblieben zu sein. Er stellte sich mit seinem Camper in unsere Nähe und wollte mit uns Kontakt aufnehmen. Leider waren wir am Sonntag zu Lidl einkaufen gefahren und aus seinem Blick entschwunden. Als uns am nächsten Wochenende ein breites Grinsen aus einem Wohnmobil und einem deutschen Gruß aus italienischen Fahrzeug entgegen kam, kannten wir uns zuerst einmal nicht aus. Wir kannten ihn nicht. Warum begrüsst er uns so freundlich? Er hatte eine Woche Zeit gehabt unsere Homepage zu studieren und war höchst erfreut uns wieder zu sehen. Sofort stimmte die Chemie zwischen uns und er wurde in seiner Werkstatt von Wilfried in Öl porträtiert, wo er uns auch seine Werke und Wirkungsstätte zeigen konnte. Ein Porsche diente als Hintergrund für das Setting. Er hat sich hauptsächlich auf Porsche spezialisiert.
Er fertigte sogar für jeden von uns und für meinen Enkel in Österreich ein Paar Original Porsche Hausschuhe.
Sein Freund Massimo konnte auch in der Werkstatt porträtiert werden.
Die Familie von München und die beiden Berliner mussten leider nach Hause zurückkehren und wir vermissen die gemeinsamen Kocherlebnisse als auch die langen Abende an der langen Tafel aus den verschiedenen Campingtischen zusammengestoppelt.
Dann tauchte auch noch Gian auf. Ein Italiener mit perfekten Deutschkenntnissen, erworben während seines langen Aufenthalts in Deutschland. Er ist uns ebenso ans Herz gewachsen, wurde in die Gipsygruppe aufgenommen, auch wenn sie in der Zwischenzeit auf 4 Personen zusammengeschmolzen war. Auch Gian wurde in die Face Europe Familie aufgenommen.
Trotz Corona und verschärften Maßnahmen gelang es uns 6 Porträts in dieser Zeit für Face Europe zu gewinnen.
Claudia wird mit uns weiter nach Sizilien reisen. Morgen soll es weiter gehen.
Wir hoffen Gian und Harald, so wie alle Gypsies bald wieder zu sehen.