Blogeintrag 10.9.2020
Die Zeit in Rabenstein war unbeschreiblich. So viel Offenheit und Freundlichkeit sind uns da begegnet und haben jeden Tag unser Herz erfreut.
Zwei Porträts pro Tag waren so spannend, dass wir gar nicht bemerkten, dass wir müde waren. An zwei Tagen begleiteten uns Alina und Benedikt im Auftrag von den Film Chronisten, dem Leader Projekt Ötscherreich und sie unterstützten uns in einer sehr respektvollen und wertschätzenden Art.
Am zweiten Abend kam auch noch ihre Drohne zum Einsatz. Als der Drohne die Energie ausging landete sie am Dach der Bühne. In einer waghalsigen Rettungsaktion gelang Wilfried die Bergung mit Hilfe unserer in Big Fredis Bauch verstauter dreiteiliger Teleskopleiter. Zu dritt stützten wir die Leiter. Wilfried brachte die Drohne sicher wieder auf den Boden und die beiden – übrigens nicht schwindelfreien Filmer – konnten ihr gutes Stück wohlbehalten wieder einpacken. Ich glaube, in Zukunft werden sie das Überfliegen schwer zugänglicher Gebäude bei sehr niedrigem Energielevel unterlassen. Nicht immer ist ein Eichkätzchen wie Wilfried und eine Leiter zur Stelle! Leider gibt es von der Rettungsaktion keine Fotos oder Filme. Wir waren alle zu sehr beschäftigt, die Leiter gut zu sichern.
Wir sind schon sehr gespannt auf das Endergebnis des Filmes, den Alina und Benedikt schneiden.
Das Interesse an Face Europe war groß und auch in der nächsten Woche meldeten sich noch 4 Teilnehmer.
Für Bernhard war sofort klar, dass er mitmacht und im Facebook widmete er uns folgenden Kommentar:
„Eine Woche mit Lisbeth und Wilfried und Face Europe … ey, was war das eigentlich?
Ich kanns nicht so genau sagen – aber es war gut. Man hat es nicht oft mit BerufszuhörerInnen zu tun, deren Ordination ganz Europa ist. Ist es ein Kunstprojekt, ein Völkerverständigungsprojekt, ein Nachhaltigkeitsprojekt, ein Sozialprojekt, ein Geschichts- und Dokumentationsprojekt, ein … es ist all das und noch ein bisschen mehr. Es hat keinen Rahmen – weder in Zeit noch Inhalt, es wächst mit den Menschen, entwickelt sich, kennt keine Grenzen. Es lebt.
Vielen Dank für Euren Besuch und die Eindrücke aus unserem Rabenstein, die Ihr mit hinaus in die Ferne nehmt <3 Wir werden Euch stets begleiten.“
Er hat es auf den Punkt gebracht und das noch dazu in seiner ihm eigenen tollen Ausdrucksweise. Danke auch Dir und deiner lieben Frau Katarin, in euch haben wir ganz besondere Menschen gefunden. Hätten alle Menschen eure Gaben, gäbe es keinen Krieg mehr auf Erden. Danke für eure Bemühungen für eine faire Welt für alle Menschen, besonders die Schwachen, Benachteiligten und Unterstützungswerten.
Samstag war noch einmal Badewetter und ich konnte das Schwimmbad samt Dusche zum Haare waschen benutzen.
Am Abend flüchteten wir nach Kirchberg. Der Beachvolleyballplatz neben dem Schwimmbad hatte sich in einen Volksfestplatz verwandelt und das tut Wilfrieds sensiblen Ohren gar nicht gut.
Am Sonntag besuchten uns unsere Freunde Gretl und Markus und ich kam in den Genuss einer Wanderung inklusive Schwammerlsuche samt genügend Schwammerln für eine Mahlzeit.
Eine weitere Nacht noch in Kirchberg an der Pielach bevor wir uns am Montag nach Hause bewegten.
Bereits bei einem Zwischenstopp in St. Pölten fiel uns der eigenartige Geruch, der vom rechten Hinterrad ausströmte besorgniserregend auf. So stinkt Gummi, wenn er zu heiß wird. Wenn die Handbremse angezogen ist, stinkt es genau so. War aber nicht. Wir sind zwar „nur“ für die Einlagerung von 4.000 kg Heizmaterial nach Hause gekommen, aber Wilfried war einen weiteren Tag mit der Reparatur der Bremse beschäftigt. Die Ursache ließ sich nicht klar erkennen, aber die Reinigung, sprich Entrostung und Gängigmachung der Bremsanlsge hat eine Verbesserung erzielt. Der rechte Reifen wird zwar noch eine Spur heißer als der linke, aber kein Gummigestank und kein „Schleifen“ mehr beim Bewegen des Rades.
Auch unser herrliches blaues Grauwasserfass hatte sich wieder verabschiedet und musste repariert werden.
Das kostete einen weiteren Halbtag. Ich nützte die Zeit zum Schwammerlsuchen mit Michaela, die mich in die geheimen Pilzplätze ihrer Familie einweihte. Ich habe die Plätze gleich wieder vergessen. Es sind schließlich ihre Plätze und ich bin die nächsten Jahre wahrscheinlich ohnehin im Herbst nicht zu Hause.
Michaela und Manfred haben ein Auge auf unser Haus, sie nehmen die Post aus dem Briefkasten und schauen, ob alles in Ordnung ist. Auch unsere liebe Nachbarin Rosa beaugapfelt unser Haus von der gegenüberliegenden Straßenseite aus und gibt und Bescheid, wenn ihr etwas Verdächtiges auffällt.
So haben wir es heute, am 10. September 2020 endlich geschafft, uns wirklich auf den Weg in den Süden zu machen. Bis Gaming sind wir gekommen. Da stehen wir in absoluter Ruhe, direkt neben der Kartause.
Es ist ein offizieller Stellplatz mit kostenloser Ver- und Entsorgung. Wasser und Strom gratis gibt es nicht oft! Danke an die Gemeinde, die dies unterstützt und bewirtschaftet.