Sagres, Lagos und die Strände dazwischen

Blogeintrag 1. 12.  2019

Wir blieben noch eine Nacht am Fort stehen

Allein und unbehelligt wie alle anderen Nächte dort. Am nächsten Morgen war es sogar noch wärmer und ich spazierte zu Fuß zum Strand von Beniche während Wilfried unseren Big Fredi auf „Moving Fredi“ umbaute. Was alles dazugehört? Nun, Geschirr waschen, putzen, Wasser abdrehen, Fenster schließen und „Quick and Dirty“ montieren. Was das ist? Eine Stange, die die Rolladen am Aufgehen hindert. Und weil wir die provisorische Lösung noch rasch montierten, nachdem wir eigentlich aus Nußdorf schon weggefahren waren aber rasch wieder zurückkehrten, hat Wilfried diese Lösung „Quick and Dirty“ getauft. Sie muss immer installiert sein, sonst purzeln die Laden während der Fahrt aus ihren Verankerungen. Jede Kurve: auf – zu. Und das ist nervig.

Quick and Dirty

Wir trafen uns also nach Wilfrieds Arbeit etwa 2 km weiter am Strand von Beliche, wo sich schon zig Surver um die Wellen balgten.

Der Surfsport wäre nichts für uns, wo wir vom Schifahren lange Schwünge und scheinbar nie enden wollende Pisten gewohnt sind. So eine Welle trägt die Surfer höchstens ein paar Sekunden. Dann gehen sie schon wieder baden. Und sicher ist es mega anstrengend. Es vom Ufer aus zu beobachten kostet kein Gram. 

Wir trafen uns am Mittwoch zum Fisch mit Nicholas, zu dem er uns schon in Polen eingeladen hatte. Die Freude des Wiedersehens war groß und der Fisch ausgezeichnet. Wir entschieden uns alle für Goldbrasse und waren gut damit bedient. Nicholas führte uns anschließend an den Strand von Ingrina und stellte uns dort seinen „Kindern“ vor. Ein Pärchen und ein junger Mann aus den Niederlanden. Das Pärchen – Leroy und Kady sind mit einem T2 VW Bus aus dem Jahr 1968 unterwegs, Kerry ist dazugestoßen und schläft im Zelt.

the Bus is from 1968

Wir trafen uns an einem wunderschönen und weitläufigen ruhigen wilden Stellplatz mit ihnen und verbrachten 2 Abende gemeinsam. Leroy und Kady haben einen Job in einer Tauchschule in Sagres bekommen. Für Nicholas waren sie Reisegefährten nachdem sie den Sommer im selben Campingplatz in Italien gearbeitet hatten. Wir verbrachten einige schöne Tage und ruhige Nächte an diesem wunderschönen Platz. 

Vorgestern, am 29.11.2019 geschah dann das, was auf Park4night schon oftmals beschrieben war. Die Polizei klopfte bei uns um 9 Uhr abends heftig an die Tür, verlangte unsere Personalien und machte uns in einem perfekten Englisch klar, dass wir hier nicht die Nacht verbringen dürfen. Es hatte uns den ganzen Tag schon sehr verwundert, dass immer mehr Autos verschwanden und wir mit nur mehr wenigen den weitläufigen Platz teilten. Irgendwie hatten wir beide uns das „Bauchgefühl“ nicht mitgeteilt.  Es blieb uns nichts Anderes übrig, als zusammenzupacken und die paar Kilometer zurück nach Vila do Bispo zu fahren und uns auf einen großen Parkplatz, der ohne jeden Charme ist, zu stellen. 

Das hatte wenigstens die Lidl Nähe zum Vorteil, sodass es am Morgen frische Brötchen zum Frühstück gab. 

Jetzt haben wir einen Klappsessel von Nicholas bei uns im Auto, den wir ihm wieder geben wollen. Also treffen wir ihn höchstwahrscheinlich morgen in Lagos wieder. Er ist in der Zwischenzeit seinem Bridgefieber verfallen. 

Eine kurze Störungsfront mit Regengüssen macht ein Wandern eher ungemütlich. Aber wir sollten raus und uns zu Fuß Lagos ansehen. 

Dann kann man wenigstens behaupten dort gewesen zu sein und es nicht nur umrundet zu haben. 

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