Blogeintrag 2.10.2019
Jean-Christoph hat über uns einem fantastischen Artikel verfasst, der gleich am nächsten Tag im L‘Alsace veröffentlicht wurde.
Eine ganze Seite auf der Kulturbeilage mit einem sehr gelungenen Foto. Hans-Jörg Renk von der schweizerischen Zeitung schickte uns dann auch noch die deutsche Übersetzung davon, und wir waren begeistert von dem Artikel. Einige Menschen fanden durch den Artikel den Mut, sich porträtieren zu lassen, andere schauten einfach aus Neugierde vorbei, konnten aber nicht genug deutsch oder englisch, um mitzumachen. Wenn jemand selbst nicht deutsch oder englisch spricht, motivieren wir die Interessenten immer einen „Dolmetscher“ mitzubringen. Auch das ist möglich. Hier im Dreiländereck können viele Menschen mehrere Sprachen, obwohl es nach dem 2. Weltkrieg verboten war deutsch zu sprechen. Viele Menschen, die hier porträtiert wurden, können sich noch gut an diese Zeit erinnern. Trotzdem wird die elsässische Sprache und Kultur hier sehr hoch gehalten, wieder entdeckt und gefördert. Sie ist Teil der Identität dieser Region. Es ist schön für uns, die Energie der Elsässer so hautnah zu erleben. Viele Details dürfen wir erfahren, die teilweise die Einheimischen nicht wissen. Das macht uns stolz und glücklich, hier so gut aufgenommen zu werden und so viele Details zu erfahren. So hat sich zum Beispiel Pascal per e-Mail bei uns gemeldet und portraitieren lassen, der der Landschaftsarchitekt des Rathausplatzes ist.
Heute war die Vizebürgermeisterin Jocelyn bei uns und wir sind glücklich so hautnah am Geschehen dieser interessanten Stadt zu sein.
Wir haben in eineinhalb Wochen so viel gehört und gesehen, obwohl wir uns nur auf dem Rathausplatz aufhielten und die Nächte auf dem Parkplatz des Casinos schliefen.
Am Wochenende waren wir dann in Vieux-Ferrette bei Sophie eingeladen, die uns erst ermöglicht hatte, dass wir in Saint-Louis mit Face Europe stehen können.
Am Samstag ließ sich Sophie zeichnen und am Sonntag durften wir mit der Familie an einem Wandertag teilnehmen, der uns in Gegenden führte, die selbst für Sophies Familie unbekannt waren. Es wurde Wein und Essen gereicht, auf 8 km Wanderung gab es 6 Labestationen und jedesmal eine Kostprobe Wein. Für 32€ war man dabei. Die Weingläser durften wir uns mitnehmen.
Ein Riesenaufwand wurde bei den einzelnen Stationen betrieben. Schöner Schmuck und sichere Ausschanken für jedes Wetter waren geboten. Zum Glück hatten wir keinen Regen oder Sturm, es war sogar sommerlich warm. Wir suchten den Schatten bei den einzelnen Stationen und waren am Abend so voll gegessen, dass wir uns nicht mehr vorstellen konnten, jemals wieder etwas essen zu können.
Komischerweise ging dann nächsten Morgen wieder ein Frühstück zu essen.
Beide Wochen hier in Saint-Louis sind sehr erfolgreich für Face Europe. Mit so vielen „Gesichtern“ und Kontakten hatten wir gar nicht gerechnet.
Der Besuch bei André am Montag, den ich beim Spaziergang getroffen hatte, war sehr anregend.
Er ist innovativer und fleißiger Landwirt, Kartoffel-, Zwiebel-, Soja-, Weizen- und Maisbauer, der im ersten Beruf Tischler und Zimmermann war. Vom Nebenerwerbs- hat er sich zum Haupterwerbsbauern entwickelt und liebt es nach wie vor weiter zu lernen.
Wir wurden zum Abendessen im Familienkreis eingeladen, was uns ganz besonders freute. Es ist immer ganz speziell für uns, so nahe bei den Menschen zu sein. Was gibt es Schöneres, als gemeinsam zu essen. Das verbindet! Danke für den schönen Abend und die fruchtbaren Begegnungen.