Blogeintrag 6.4.2019
Und es wurde eine ruhige Nacht in Fromental.
In der Früh trug ich uns noch als erste österreichische Gäste dieses Stellplatzes in das Gästebuch ein und übergab der netten Dame von dem Universalgeschäft ein Face Europe Kärtchen. Eines für sie persönlich und eines für das Gästebuch zum Einkleben.
Wir kamen gut vorwärts über Gueret, Montlucon, Moulins, verfuhren uns nach Moulins und erkundeten unbeabsichtigt die Landschaft abseits der Autobahn.
Wir erreichten Autun, einen Stellplatz an einem See, der etwas geneigt war und nicht optimal erschien. Wir waren gerade im Begriff, das Auto abzuschließen und die Gegend zu Fuß zu erkunden, als wir beobachteten, wie drei Männer ein Auto am Parkplatz bergauf schoben. Wilfried rannte sofort hin und half mit einer weiteren Männerstärke mit. Zum Anstarten sollte die Dame am Volant die Anweisungen der Männer befolgen, um starten zu können. Als dieser Versuch missglückte und die anderen Helfer nur mit Fahrrad unterwegs waren, bot es sich an Big Fredi‘s Batterie zum Starten zu verwenden. Gleich schnurrte der Batterieschwächling und die Dame bedankte sich bei allen überschwänglich.
Nach dieser „guten Tat“ machten wir uns auf einen Spaziergang um den See auf. Ein kühles Lüftchen wehte uns bereits um die Ohren. Die Nächte sind hier spürbar kühl.
Wir umrundeten den See und erspähten einen weitaus besseren, weil ebenen und ruhigen Platz neben dem Friedhof mit Blick auf den See. Wir änderten unseren Standplatz und schliefen ruhig neben den Toten.
Heute morgen umrundeten wir den Friedhof, denn dahinter lag ein interessantes altes Gebäude mit einem hübsch verzierten Dach und gleich daneben konnte man ein hoch modernes Glasdach erkennen. Wir hätten diese Gebäude gerne näher betrachtet. Leider gehören sie zu dem Ensemble der Militärstation und sind somit für uns als Besucher ausgeschlossen.
Stattdessen durften wir uns das römische Amphitheater gratis anschauen.
Danach machten wir uns wieder auf den Weg.
Heute ist Samstag und es fällt uns auf, dass es keinen Schwerverkehr gibt.
Wir kommen zügig voran, es gibt wenig Verkehr. Manchmal scheint es, als wären wir allein auf der Straße.
Über Dijon (kommt von dort der Senf?), Gray, wo wir aus Angst am Wochenende zu verhungern noch einmal bei Lidl einfallen, fahren wir über gute Bundesstraßen oder Schnellstraßen über Vesoul, Lure bis Belfort.
In Belfort ist unser Navi komplett verloren. Eine Baustelle und neue Autobahnen machen alle Versuche weiter zu kommen zunichte. Wir kreisen. Beim 3. Versuch geben wir auf und geben ins Navi ein: „Autobahnen vermeiden“. Somit sind auch Schnellstraßen gestrichen. Wir gondeln also über Dorfstraßen in die winzigsten Dörfer zwischen Froidelfontane, Dannemarie, Aspach le Bas, hatten aber einen tollen Ausblick auf die noch mit Schnee bedeckten Gipfel.
Unseren Stellplatz, den ich mir schon gestern Abend herausgesucht hatte, erreichten wir trotz Gondeln über Landesstraßen noch vor Einbruch der Dunkelheit. Er liegt bereits in Deutschland, in Müllheim. Die ersten deutschen Wörter so wie man die Grenze überschreitet. Es ist immer wieder faszinierend, wie sich alles ändert, wenn man ein anderes Land betritt.
Jetzt bleiben uns noch ca. 820 km Fahrt bis nach Hause. In 3 Tagen sind wir daheim, wenn alles klappt.
Der heutige Stellplatz ist der private Parkplatz des Markgräfler Kräuterhofes, eines riesigen Geschäftes für Waren mit Kräutern aller Art. Leider hat er heute, Samstag und morgen geschlossen. Also keine Möglichkeit, Mitbringseln einzukaufen.